Mittwoch, 31. März 2010

27.03.10 - Bioküche aus dem Storchendorf (Märkische Allgemeine)

Mit den Störchen kommen die Gäste. Nach fast fünf Monaten Winterpause hat das Restaurant "Kleines Haus" im Storchendorf Linum (Ostprignitz-Ruppin) seine Türen wieder geöffnet.

In den nächsten Tagen werden sich hier wie jedes Jahr 13 bis 15 Storchenpaare zum Nisten niederlassen. Erst im Spätsommer ziehen sie wieder in den Süden. Im Oktober sammeln sich die Kraniche im Rhin- und Havelluch, bis zu 80.000 Vögel am Tag. Vor einem Jahr haben Tanja und Frank Buthmann ihr kleines Restaurant in Linum aufgemacht. In das 750-Einwohner-Dorf kommen pro Saison um die 40.000 Gäste auf der Suche nach Störchen, Reihern und anderen seltenen Tierarten.

Seine Küche nennt der gelernte Koch Frank Buthmann scherzhaft "regional-dekadent". Die Philosophie: Nur hochwertige, meist ökologische Produkte aus einem Umkreis von maximal 100 Kilometern landen in Töpfen und Pfannen. "Der Radius könnte sogar noch kleiner sein, aber die 100 Kilometer habe ich festgelegt, damit ich noch den Büffelmozzarella aus Jüterbog besorgen darf. Doch weiter wollen wir nicht", sagt Buthmann. Gemüse, Fleisch, Milch, Eier, Obst – alles stammt aus der unmittelbaren Umgebung. Ein Biobauer bringt jede Woche eine Kiste mit Gemüse der Saison, ein anderer liefert Kürbisse im Herbst und Erdbeeren im Frühsommer. Zurzeit wird Kaninchen kredenzt. Eine geschmorte Keule, Rückenfilet und gekochter Bauchspeck werden in einer dunklen Vanille-Knoblauchsauce serviert, dazu gibt es Spitzkohl und Thymiankartoffeln (17,50 Euro).

Ausnahmen von der Regionalregel bilden Zutaten wie Kaffee, Olivenöl und Balsamico-Essig. Letztere kommen zum Zuge bei den Penne mit Linsen, Balsamico und Trauben (12,50 Euro). Davor schmecken eine Apfel-Meerrettichsuppe mit Mangalitzaschwein (5,50 Euro) oder die Zwiebelsuppe mit Koriander und Pilzen (5,50 Euro). Als Vorspeisen oder kleine Gerichte gibt es Blattsalate mit Tafelspitz, Kapern, Kernöl und Meerrettich (8,50 Euro) sowie einen Salat von Fenchel und Staudensellerie mit gebeiztem Kabeljau (8,50 Euro). Noch bestimmen Winterzutaten die Küche von Frank Buthmann, doch das Gemüse der kalten Jahreszeit wird nun von Tag zu Tag mehr dem Frühling weichen. "Zu Ostern kommt dann wieder ein Lammgericht auf die Speisekarte", verspricht er.

Frank Buthmann experimentiert gerne mit regionalen Zutaten. "Letzten Herbst habe ich zusammen mit dem Kürbis-Lieferanten ein zehngängiges Kürbismenü gekocht. Von der Suppe bis zum Dessert war alles aus Kürbis." Sein Handwerk hat er in Neu-Münster in Schleswig-Holstein gelernt. Nach der Ausbildung kochte er viel in Berlin, allein fünf Jahre lang im Prenzlauer Berg bei "Weinstein" und im Ein-Stern-Restaurant "Vau". Beim Zubereiten seiner Speisen hat der Fußballfan (St. Pauli und Union Berlin) Kaffee in seiner "11-Freunde"-Fußballtasse griffbereit – der Alltag als selbstständiger Restaurantbesitzer mit kleinen Kindern geht manchmal auf Kosten des Schlafs.

Tanja Buthmann beherrscht als Restaurant-Fachfrau das Kellner-Handwerk vom Weineinschenken bis zum Tranchieren. Im "Kleinen Haus" kümmert sie sich um die Gäste. Sie kocht nur zu Hause. Selbst auf dem Land aufgewachsen und inzwischen an Berlin hängend, war Linum für das Ehepaar der perfekte Kompromiss.

"Kleines Haus", Nauener Str. 58, 16833 Linum. 033922/90855. Geöffnet Mi-So von 11 bis 18.30 Uhr, zum Saisonfinale im Oktober die ganze Woche. Mehr Infos: www.kleineshaus-linum.de

8.4. Treffen des Aktionsbündnisses gentechnikfreie Landwirtschaft Berlin-Brandenburg

8.04.10 - Treffen des Aktionsbündnisses gentechnikfreie Landwirtschaft Berlin-Brandenburg in Berlin
Das Aktionsbündnis lädt alle Interessierten herzlich ein.

Datum:
Donnerstag, 08. April 2010

Zeit:
17:00 Uhr

Ort:
Gen-ethischen Netzwerk
Brunnenstraße 4

Anreise:
U-Bhf Rosenthaler Platz

Kontakt
Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft Berlin-Brandenburg
c/o Christof Potthof
Gen-ethisches Netzwerk
Brunnenstraße 4
10119 Berlin
Tel.: 030 - 6858 030
E-Mail: kontakt[AT]gentechnikfreies-brandenburg.de
www.gentechnikfreies-brandenburg.de

Land In Form

Der Trend hält an: Die junge Generation sieht keine Perspektive und verlässt die ländlichen Räume. Vor allem gut qualifizierte, junge Frauen wandern ab. Ländliche Gemeinden schrumpfen und überaltern, der Männerüberschuss
ist vielerorts so hoch wie nirgends sonst in Europa. Die soziale und kulturelle Infrastruktur wird abgebaut und erschwert die Situation zusätzlich für diejenigen, die gerne bleiben oder zurückkehren würden. Weitere Themen der neuen Ausgabe
LandInForm sind „Wildpflanzen als Energieträger“, „Agroforst – die
Zukunft der Landnutzung?“ und „Kohle als Biomasse“. Das Magazin
wird durch den Bund und die EU im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds
für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
gefördert und kann kostenfrei als PDF-Datei heruntergeladen werden.
www.land-inform.de

Freitag, 26. März 2010

Heldenmarkt Samstag und Sonntag in Berlin

15.03.2010, Julia_Schoon, Redaktion Utopia

Die erste Verbrauchermesse für nachhaltigen Konsum mit dem schönen Namen Heldenmarkt lädt am 27. und 28. März in Berlin zum korrekten Shoppen. Mit Utopia sprach Initiator Lovis Willenberg (36) über Turnschuhe im Plattenladen, den Spagat zwischen öko 2.0 und den alten Garden der Umweltbewegung und über die klimazertifizierte Heldenparty.

Von Julia Schoon

Utopia: Seit wann beschäftigen Sie sich mit nachhaltigem Konsum?

Lovis Willenberg: Es gab da ein Schlüsselerlebnis, vor vier, fünf Jahren: ein Artikel über recycelte Turnschuhe von „Worn again“ im Greenpeace Magazin. Die fand ich super – die Idee dahinter, aber auch, weil es als Mann schwer ist, schöne Schuhe abseits des Mainstream zu finden. Ich hab dann recherchiert und festgestellt, dass es die in Deutschland gar nicht zu kaufen gibt. Und noch was ist mir dabei aufgefallen: Ökomode sieht gar nicht so klischeehaft schlecht aus und ist auch nicht so teuer, wie ich bis dahin dachte.

Wie ging es weiter?

L. W.: Obwohl ich ausgebildeter Landschaftsgärtner und -planer bin, verdiene ich mein Geld als DJ und mit meinen damals noch zwei Plattenläden. Im Nebenraum des einen hab ich damals angefangen, Babybodies und Basic-Oberteile für Erwachsene in Bioqualität und natürlich Turnschuhe von „worn again“ zu verkaufen. Das lief richtig gut – obwohl es auch Leute gab, die nicht verstanden, was die Ökomode im Plattenladen sollte.

Entstand daraus der Heldenmarkt?

L. W.: Erst habe ich den Laden aufgegeben. Einer der Gründe war: Es gab jede Saison neue Schuhe, neue Klamotten – das ist für mich überhaupt nicht nachhaltig. Und ich habe über Wege nachgedacht, mehr Leute zu erreichen als aus einem Hinterzimmer. In Berlin gibt es inzwischen viele kleine Anbieter ökologischer, fairer und nachhaltiger Produkte, die versuchen, gegen den Strom zu schwimmen. Wenn man die alle zusammen holt, sind sie auch groß.

War es schwierig, die passenden Aussteller zusammenzutrommeln?

L. W.: Ich habe 350, 400 Einzelhändler, Marken und Organisationen angeschrieben. Einige haben vorsichtig reagiert, weil es noch keine Erfahrungswerte gab – die Messe ist eben eine ganz neue Sache. Und es war leider nicht ganz einfach, die alten Garden der ersten Ökobewegung zu erreichen – obwohl ich es für sehr wichtig halte, diesen Pionieren den nötigen Raum und Respekt zu geben. Teilweise hieß es, ich stelle doch schon in meinem Weltladen aus. Dass die öko 2.0 Generation da nicht vorbeischaut, ist schwer zu vermitteln. Insgesamt ist uns aber eine schöne Mischung an Ausstellern gelungen.

Mittwoch, 17. März 2010

Tagesordnung

Tagesordnung AG Landprodukte BB 18. März 2010

1. Begrüßung ( u.a. neuer Mitstreiter von SenStadt Berlin :
Herr Elmar Lakenberg )
2. Vorbereitungsstand der „Tagung Ernährungswirtschaft Berlin- Brandenburg“ am 16.4.
H.Hoffmann MWE Bb
3. Auswertung Gespräch in der FH Eberswalde
von Dr. Luthardt und Prof. Nölting
3.1. Forschung an der FH
3.2. u.a. Idee: zweitägige „Mini Messe Regionale Produkte“
4. Vorbereitungsstand einer zum Tag der Regionen stattfindenden Veranstaltung „Aus der Region “ im September in Berlin G.Lehmann
5. Vorbereitungsstand werbende Presserundfahrt
von Berliner Journalisten zu Brandenburger Anbietern
6. Parlamentarischer Antrag der Koalition
7. Weitere Ideen
8. Aktuelle Zusatzinformationen und Termine
9. Vereinbarungen

Montag, 8. März 2010

Nimm Dir Essen mit...wir fahren nach Brandenburg ?

Muss nicht sein, denn das

Produktnetzwerk ELSE startet durch

Das Schlosshotel im Grunewald war der diesmalige Treffpunkt für eine Zusammenkunft des Innovationsnetzwerkes ELSE am 22.02.2010, zu dem das Netzwerkmanagement gemeinsam mit dem Küchenchef des Hauses Jens Rittmeyer eingeladen hatte. ELSE ist ein Zusammenschluss von Landwirten, Lebensmittelverarbeitern und Spitzengastronomie, mit dem Ziel die Kommunikation zwischen Erzeugern und Gastronomie nachhaltig in Bezug auf Regionalität zu verbessern, aber auch neue Produkte gemeinsam mit Unterstützung aus der Forschung und Entwicklung zu kreieren. Das Unternehmensnetzwerk ELSE wird dabei von der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin unter Leitung von Priv. Doz. Dr. habil. Heide Hoffmann geführt.

Inhalt der Veranstaltung war die Vorstellung der Produkte im Netzwerk durch die Produzenten selbst und der anschließende direkte Kommunikationsaustausch in Einzelgesprächen mit den Abnehmern aus Berlin Herrn Rittmeyer, Arthur Schneller (Restaurant Ottenthal) und Norman Schmidt (Premium- Bio-Caterer Jouis Nour). Ziel war dabei, dass regionale Bio-Produkte der Produzenten im Netzwerk in der Spitzengastronomie Interesse und Verwendung finden und somit neue Lieferbeziehungen zustande kommen.

Auf dem Präsentierteller waren hochqualitative Erzeugnisse, wie die Temmener Stracke aus dem Gut Temmen, natürlicher Apfelsaft aus der Naturschutzstation Malchow, Obstweine und-liköre von den Grützdorfer Bioprodukten oder Wachteln vom Sauenhof. Besonderen Anklang bei den Köchen fanden dabei auch die frischen, knackigen Sprossen von der Sprossenmanufaktur und das überwältigende Angebot alter Obst- und Gemüsesorten, Kräutern und essbarer Blüten vom Ökohof Waldgarten. So werden auf nur 2,5 ha Anbaufläche unter anderem 50 Tomatensorten und 20 Sorten Blattsalat angebaut. Auch die eingeladenen Gäste vom Havelland Express, Serhat Metin und Carsten Bardowicks zeigten sich von der angebotenen Produktqualität und Vielfalt der regionalen Bioproduzenten sehr zufrieden. Weiterführende Gespräche bezüglich einer Kooperation sind geplant.

Der Hausherr Jens Rittmeyer gab eine Kostprobe von seinen Delikatessen, zubereitet zum größten Teil aus regionalen Erzeugnissen. „Der Trend zu mehr Regionalität in der Spitzengastronomie wird zunehmen" kommentiert Britta Ungruh, Produktmanagerin im Netzwerk ELSE. Ein Beispiel dafür seien die bevorzugte Wiederentdeckung alter regionaler Sorten und Rezepte oder auch Nischenprodukte wie z.B. verschiedene Weinerzeugnisse aus regionalen Obstsorten. Herr Cornelius, ebenfalls Produktmanager bei ELSE, regt dazu an auch neue Produkte für den Bio-Premiumbereich zu entwickeln, wie z.B. Wildschweinschinken in Kombination mit Hopfen und aromatischen Wildkräutern.

Ergebnis der Veranstaltung war ein lebendiger Austausch und Anregungen für Produktneuheiten und zukünftige Lieferbeziehungen. Die Netzwerkteilnehmer zeigten sich begeistert über den Ausgang des Treffens. Die Abnehmerseite erhofft sich dabei besondere Spezialitäten für die Küche und die Lieferantenseite gefüllte Auftragsbücher.

Kontakt:
Jan Schlaffke
Netzwerkmanagement ELSE
Tel. 030 - 2093-8722
Fax 030 - 2093-8723
Email jan.schlaffke@agrar.hu-berlin.de

Marke VON HIER jetzt auch Online

Die regionalen Produkte der Marke VON HIER kann man jetzt auch online einkaufen unter http://www.liebenberger-gutshofladen.de Durch die Zusammenarbeit mit der WMI Handels- & Servicegesellschaft UG ist es gelungen, die Vermarktung der VON HIER Produkte über eine gemeinsame überregionale Verkaufsplattform im Internet voranzubringen.
Der Liebenberger Gutshofladen existiert bereits seit dem 01.12.2007 auf dem Schloss und Gut Liebenberg im Löwenberger Land (OT Liebenberg).

Im Gutshofladen werden überwiegend Produkte aus Berlin und Brandenburg sowie erlesene deutsche Weine angeboten. Da der Gutshofladen seit der Eröffnung von Berliner und Brandenburger Besuchern gut angenommen wird, sollen von nun an Einkäufe im Gutshofladen auch über das Internet getätigt werden können.

Es sind derzeit nicht alle VON HIER Produkte und nur ein Teil des Sortiments von Schloss & Gut Liebenberg online erhältlich aber es ist ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Vermarktung im Internet. Das Internetangebot mit Produkten aus der Region besonders aus dem Bio-Bereich wird ständig erweitert.

Neue Kunden im Onlineshop sind herzlich eingeladen zu einem Ausflug ins Brandenburger Land. Neben dem Schloss und Gut Liebenberg http://www.schloss-liebenberg.de bieten auch die Regionen, wo die VON HIER Betriebe angesiedelt sind zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten und man kann sich vor Ort von der handwerklichen Produktionsqualität überzeugen.

Märkisches Landgut sucht aktive Hausherren

Eine einmalige Chance, eine neue Existenz aufzubauen:

gesucht wird ein aktives Paar ( 30 - 40 Jahre) , praktisch und visionär, welches ein excellent eingeführtes Tourismusprojekt ( Familienurlaub auf dem Bauernhof - bislang mit Landwirtschaftsbetrieb ) - gern auch mit eigenem Konzept ( Kunst ? Gartenkultur ? altes Handwerk ?) weiterführt.
Reichlich Nebengelass und ein großer Gutspark, attraktive touristische Partner in der Region und vor Ort
und fester Kundenstamm bei den Familien der Hauptstadt !

Wohnung, Platz für eigene Ideen und die Unterstützung des Gründerpaares, welche sich zeitnah oder auch in Etappen ab 2011 in den Ruhestand begeben will, werden zugesichert.

Kleine Kinder und weitere Haustiere sind selbstverständlich willkommen.
Finanziell interessante Optionen von Pacht bis Kauf.

Boltenhof gehört als kleines, absolut ruhiges und charmantes Dorf zu 16798 Fürstenberg, einem für Wassersportler und Naturfreunde reizvollem Gebiet zwischen Rheinsberg und der Uckermark.
Impressionen vom Ambiente ebenso wie von den Ferienwohnungen
finden sie auf unserer Homepage www.gutboltenhof.de

Kontakt: Uwe und Ingeborg Riest
Riest@gutboltenhof.de

Samstag, 6. März 2010

Buchtipp Die Entdeckung der Nachhaltigkeit

Ulrich Grober: "Die Entdeckung der Nachhaltigkeit". Kunstmann Verlag
Von Rainer Kühn
Ulrich Grober hat eine Kulturgeschichte des Begriffes der Nachhaltigkeit geschrieben. Darin kommt er zu dem Schluss, dass der nachhaltige Umgang mit der Natur keiner Generation, keiner historischen Epochen und keinem bestimmten Menschenschlag zuzuordnen ist, sondern das es so etwas ist, wie eine anthropologische Konstante.

Ist es womöglich eine angeborene Fähigkeit des Menschen, nachhaltig mit der Natur umzugehen? Das fragt sich Ulrich Grober gleich zu Beginn seines Buches. Falls ja, dann müsste die Idee, mit der Umwelt pfleglich, behutsam und vor allem vorausschauend umzugehen, die menschliche Gattung seit Anbeginn begleitet haben. Also ganz so, wie es der Philosoph Hans Blumenberg geschildert hat in seiner "Arbeit am Mythos". Danach hat dieses vorausschauende Handeln den Homo sapiens mindestens einmal vor dem Aussterben bewahrt: Aus der nördlichen Hemisphäre verdrängt und nur noch in einem winzigen Streifen im Süden Afrikas ums Überleben kämpfend, begannen unsere Vorfahren damit, Wasser in geleerte Straußeneier zu füllen und diese dann zu vergraben - als Vorsorge für die Zukunft. Der Begriff "Nachhaltigkeit" ist allerdings erst 1713 geprägt worden. Von Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz. Damals wurde im sächsischen Bergbau das Holz knapp, das für den Verbau der Schächte benötigt wurde. Carlowitz reformierte die Forstwirtschaft, machte sie - "nachhaltig":

"Nachhaltigkeit ist vor allem, eine Balance von Selbstsorge und Vorsorge in der Gesellschaft zu etablieren. Und diese Balance, die hat sich in unserer Kultur - und auch in den Kulturen der Welt - immer jeweils anders ausgeprägt. Und das ist, denke ich, eine immanente kulturelle Angelegenheit. Und von daher eben mein Zugang über die Kulturgeschichte zu dem, was die Kernsubstanz von Nachhaltigkeit ausmacht," sagt Ulrich Grober. Der 1949 geborene Autor hat im doppelten Sinn des Wortes weite Wege zurückgelegt, um die Idee der Nachhaltigkeit zu verfolgen: Einerseits spannt er zeitlich einen weiten Bogen: Von Franz von Assisi über die mittelalterliche Theologie, die Frühaufklärung, die ausführlich - vielleicht sogar: zu ausführlich - dargestellte Entwicklung der Forstwirtschaft bis hin zu den Klimagipfeln unserer Tage ist er den Spuren nachgegangen, die der Begriff in Bibliotheken und Archiven hinterlassen hat.

Dieses Buch will auf dem Weg über die Sprache und die Begriffsgeschichte zur Klärung und Sensibilisierung beitragen. Es erzählt davon, wie sich in langen Zeiträumen intuitives Vorsorgedenken zu einem Begriff kristallisierte. Wie unter dessen Schirm ein Wortfeld entstand, auf dem sich alltäglich gewordene Vokabeln wie Ökologie, Umwelt, Lebensqualität und sogar Management herausbildeten. Es handelt vom langsamen Wachsen einer Idee und von der komplexen Beziehung zu den Lebenswelten, in denen sie sich entwickelte.

Andererseits hat der passionierte Wanderer Ulrich Grober auch zu Fuß weite Wege zurückgelegt, um dem Begriff der Nachhaltigkeit auf die Spur zu kommen. So liefert er dem Leser Reportagen aus Assisi, Weimar oder Venedig und versucht, geradezu sinnlich nachvollziehbar zu machen, was einzelne Aspekte der Chiffre Nachhaltigkeit bedeuten. So beispielsweise, wenn er von den enormen Anstrengungen der italienischen Lagunenstadt erzählt, die notwendig waren, um den gewaltigen Bedarf an Holz nachhaltig zu decken. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1135662/

Märkische Spezialitäten: Kräuterfrau Liselotte Hirt aus Zernikow

Julia Witt:
Liebe Liselotte, oftmals fällt im Zusammenhang mit Deinem Namen der Titel „Kräuterfrau“. Wie würdest Du selbst Dich und Deine Angebote beschreiben?

Liselotte Hirt:
Also den Titel „Kräuterfrau“ finde ich schon die richtige Bezeichnung. Was sind meine Angebote? Sobald es 'grün' wird, beginne ich mit den ersten Führungen es sind Führungen, keine Wanderungen, denn man geht immer nur ein paar Schritte, dann wächst schon wieder was, was erklärt, besprochen, gekostet werden möchte. Da kommt man nicht weit, sondern findet alles nah beieinander. Ich wohne ja mitten im Dorf Zernikow und das unmittelbare Umfeld zwischen Gutshof und meinem Haus ist da gerade groß genug. Schön ist auch, dass vielerlei wächst und das Umfeld sich wirklich für die Führungen eignet. Wenn jemand wünscht, dass die Führung bei ihm stattfindet, komme ich nach Sichtung der Möglichkeiten natürlich auch da hin, wenn sich dort genug Wildkräuter finden lassen. Eine Führung dauert meist so etwa 3 Stunden, dann sind alle aber auch voll mit Eindrücken und Erkenntnissen und es gibt für den Appetit einen kleinen Imbiss passend zum Thema.

Julia Witt
Wildkräuter haben eindeutig an Bedeutung gewonnen, sie sind inzwischen in der Küche edler Restaurants angekommen. Im ländlichen Raum selbst aber hat die gesunde Ernähung noch um Akzeptanz zu kämpfen. Wie stehen die Chancen, dass auch der Märker den grünen Strunk vorm Fenster schätzen wird?

Liselotte Hirt:
Tja…da versuche ich nur immer wieder einfach durch eigenes Beispiel vorzuleben, dass solche Produkte aus Wildkräutern super lecker sind, noch dazu leicht zu beschaffen, weil fast überall erhältlich. Und während der Eine noch im heimischen Garten den Giersch bekämpft ( natürlich ergebnislos… ) mache ich mit den Gästen kleine wohlschmeckende Fladen daraus. Du hast sie ja selbst schon gekostet! Und es sind ja meist die 'ganz normalen Unkräuter', die besonders heilkräftig sind und sich auch für die Zubereitung in der Küche eignen. Dieses Themendreieck ist mein Schwerpunkt: Natur - Gesundheit - Küche. Wenn die Leute bei mir in Zernikow auf der Terrasse ankommen und sich schon auf den Kräuterworkshop freuen, noch ein wenig Mühe haben, zur ländlichen Ruhe zu kommen - dann gibt es als Erstes was zu Kosten als Anregung für die Sinne, einen wohlschmeckenden Tee, selbstgefertigten Saft oder Kräuterwein. Man schmeckt den Unterschied zur Kost der Supermärkte sofort und meist sind die Gäste überrascht und erfreut, wie lecker alles ist. Das trifft natürlich auch auf den Imbiss zu. Gierschfladen nannte ich schon, aber wer kennt Fladenbrötchen mit dem Kraut Gundermann. Saisonal bestimmt gibt es im Frühjahr mehr frisches Grün, im Sommer sind die vielfältigen Blüten meist die Hauptsache und im Herbst natürlich die farbenfrohen Beerensorten.

Julia Witt
Du startest zu Ostern wieder mit dem Angebot Ostereierfärben in Zernikow...dies ist der Saisonstart, was folgt dann?

Liselotte Hirt:
Ja, an Ostern geht es los. Dann habe ich schon feste Buchungen fürs Jahr – diesmal habe ich keine offenen Termine angeboten. Es ist besser, wenn Interessierte anrufen 033082 40478 und mit mir ein Datum vereinbaren. Ich kann dann am Telefon auch besser die Interessen abprüfen und schauen, wer vielleicht mit wem zusammen was machen kann. Für mich am einfachsten ist es natürlich, wenn sich mindestens 6 Menschen zusammentun und einen Termin mit mir vereinbaren. Kosten pro Person: 10 Euro –wenn es weniger Leute sind, dann bleibt der Gesamtpreis 60 Euro und dann teilt er sich durch die Teilnehmerzahl. Zeitlich bin ich ja flexibel, ob Wochentag oder Wochenende spielt preislich keine Rolle.

Julia Witt
Was ist Dein spezieller Tipp für jemand, der sich auch mit Kräutern befassen will.
Gibt es ein Rezept, ein Buch oder ähnliches für Einsteiger?

Liselotte Hirt:
Was rate ich Menschen, die sich intensiv mit den Kräutern befassen wollen? Bücher gibt es wie bei allen Themen inzwischen in Massen da kann und will ich keine empfehlen ich könnte raten: im Frühjahr, Sommer und Herbst wenigstens je eine Führung bei mir mitzumachen, denn es gibt ja jedes Mal andere Kräuter, Pflanzen, Blüten, Früchte..... dann kennt man am Ende des Jahres schon Einiges und kann beobachten, wie sich die Pflanzen entwickeln und verändern. Im Umfeld der Gartenfreunde Seenland kann ich natürlich gern auch mal vor Ort hinkommen, und bei einer Schulklasse, einem Verein oder regionalem Aktionskreis eine Präsentation halten. Dreimal hatte sich ja auch schon eine äußerst anregende Gruppe bei Euch in der Alten Reederei getroffen ( z.Bsp. Frau Thöne vom Hauptstadtzoo und ihr Freundeskreis – einen herzlichen Gruß bei der Gelegenheit ). Wenn sich so eine Gruppe findet, die ein Workshop machen möchte und dann zum Beispiel in der Reederei –Gartenküche auch die Produkte verarbeiten möchte, dann passt das natürlich besonders gut. Man brauch t dann ein wenig mehr Absprache, schließlich müssen dann Geräte, Zutaten zusätzlich bereit gestellt werden für ein 5 Gänge Menü, aber Du weißt selbst, es hat den Gästen großen Spaß gemacht und fast alles wurde als überraschend lecker aufgenommen.

Julia Witt
Im „Aktionskreis Gartenfreunde Seenland“ bist Du fast immer aktiv dabei, auch im Internet bist Du immer unterwegs nach Informationen und Tipps. Was ist für Dich das Schöne am Austausch der Garten und Naturfreunde?

Liselotte Hirt:
Die Treffen der „Gartenfreunde“ aus unsere Aktionskreis mag ich sehr, weil ich gern in 'fremde' Gärten und Wohnzimmer oder Terrassen schaue. Man ist ein wenig neugierig, wie die anderen es so handhaben, wie sie Lebensraum und Garten nutzen, gestalten und ihre eigenen Träume verwirklichen.
Außerdem fahre ich dadurch in noch unbekannte Gegenden, wo ich sonst nicht hingekommen wäre! Schließlich reicht der Kreis der „Gartenfreunde Seenland“ von Rheinsberg bis Zehdenick, von Oranienburg bis Neubrandenburg – und viele kleine Orte kenne ich wirklich noch gar nicht. Und den Plausch an der Kaffeetafel mit leckerem Kuchen finde ich immer sehr nett, besonders wenn Du moderierst! (echt.)

Kontakt: Liselotte Hirt Tel. 033082 40478
www.stechlin-ruppiner-land.de/terlusollogie

Einladung zum Heldenmarkt

Schlendern Sie am letzten Märzwochenende, eine Woche vor Ostern gemütlich durch die schöne Gleishalle des Berliner Postbahnhofes und entdecken Sie eine bunte Welt von Kosmetik, Kleidung, Taschen, Lebensmitteln und Accessoires über Technik, Spielzeug, Einrichtung, Kinderkleidung, Papeterie bis hin zu Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Bauen und Mobilität. Wir werden Ihnen zeigen, dass Konsumfreude, Genuss, Ästhetik und Design mit ökologischer Verantwortung und globalethischen Prinzipien eine wunderbare Symbiose eingehen können. Kulinarische Leckereien, angenehme Musik ausgewählter DJs, thematische Kinderbetreuung und ein spannendes, lehrreiches Rahmenprogramm werden Ihren Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Sie werden staunen! Noch nie fühlte sich Einkaufen so gut an.

Sa., 27.März 2010, 11.00 – 20.00 Uhr und
So., 28.März 2010. 11.00 – 18.00 Uhr im Postbahnhof am Ostbahnhof

Warum nachhaltig konsumieren?
„Nachhaltiger Konsum ist umweltbewusst, sozial verträglich, wirtschaftlich und partizipativ.“1 Und wird zunehmend Teil einer neuen Lebensweise all jener Menschen, die verstanden haben, dass sich angesichts der globalen Probleme auch in unserem Alltag etwas ändern muss. Das Ziel ist eine nachhaltige Lebensweise, die im Einklang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten steht. Nach dem Ideal: Entnommen wird nur, was benötigt wird und aus eigener Kraft nachwächst. Oder anders ausgedrückt: Ein Leben von den “Zinsen” der Natur. Das klingt eigentlich ganz normal, denkt man. Leider aber ist diese Lebensweise für uns und unsere Gesellschaft alles andere als normal. Denn der Wohlstand unserer Zeit “basiert ökonomisch darauf, dass es den Treibstoff zur unablässigen Produktion von Mehrwert und Wachstum von außen bezieht, wie das Öl, das für die Herstellung und den Betrieb der Autos oder wie das Gas, das für die gemütlich warmen Badezimmer nötig ist.”2 Dieses lineare Prinzip beruht darauf, dass es permanent Materie von einem „Außen“ bezieht. Aber in unserem globalen System gibt es kein Außen, aus dem man ungebremst entnehmen kann. Die Lebensweise unserer zivilisierten Gesellschaft missachtet dieses Prinzip seit langem und betreibt damit Raubbau an der Zukunft unserer Kinder. (mehr anregende Gedanken finden Sie hier)
Aber nicht nur gegenüber zukünftigen Generationen wohnt unserem Wirtschaftssystem eine große Ungerechtigkeit inne, sondern auch gegenüber Menschen. Denn während wir uns übermäßigem Konsum hingeben, können Menschen in deutlich ärmeren Ländern nicht einmal ihre grundlegenden Bedürfnisse befriedigen. Oft steht dabei sogar teilweise die Armut der anderen mit unserem Wohlstand im Verhältnis.
Mehr: www.heldenmarkt.de

Donnerstag, 4. März 2010

Einladung der beiden Minister für den 16.4.

Einladung zur Veranstaltung
„Tag der Ernährungswirtschaft Berlin-Brandenburg 2010“

Sehr geehrte Damen und Herren,
hochwertige Spezialitäten aus der Region sowie international bekannte Markenprodukte prägen die Ernährungswirtschaft in den Ländern Brandenburg und Berlin. Nach erheblichem Strukturwandel in den letzten Jahren stehen die Länder heute für eine moderne und qualitativ hochwertige Landwirtschaft ebenso wie für eine effiziente und innovative Ernährungsindustrie. Namenhafte Erzeugnisse der Ernährungswirtschaft haben gemeinsam, dass sie aus der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg kommen und unsere Region auf kulinarische Weise über die Ländergrenzen hinweg bekannt machen.
Mit über 20.000 Beschäftigten und einem Umsatz von annähernd 6 Mrd. € zählt die Ernährungsindustrie zu den umsatzstärksten und beschäftigungsreichsten Industriezweigen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Das landwirtschaftliche Umfeld und der Markt der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg mit über 6 Mio. Verbrauchern garantieren optimale Ausgangsbedingungen für diese Branche. Die Bundeshauptstadt ist darüber hinaus ein idealer Testmarkt für die Einführung neuer Produkte.
Eine moderne und produktive Ernährungsindustrie erfordert gleichzeitig ein hohes Maß an Investitionen in Innovationen sowie F&E-Leistungen, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Hauptstadtregion verzeichnet eine einzigartige Dichte von wissenschaftlichen Einrichtungen im ernährungsrelevanten Bereich. Die Region bietet damit neben einem erheblichen Innovationspotenzial hoch qualifizierte Fachkräfte für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Und die Ernährungsindustrie hat sich auch angesichts der Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzmarktkrise als stabiler Konjunkturpfeiler und Stütze der gesamten Wirtschaft erwiesen. Vor diesem Hintergrund setzt sich der „Tag der Ernährungswirtschaft Berlin-Brandenburg 2010“ das Ziel, die Bedeutung der Ernährungswirtschaft von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Verarbeitung und Veredelung bis hin zum Handel vorzustellen und die Herausforderungen und Zukunftsfragen der Branche mit ausgewiesenen Experten zu diskutieren. Als regionale Plattform steht der Branchentag für den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft rund um das Thema Ernährungswirtschaft Berlin-Brandenburg .
Wir laden Sie daher recht herzlich zum diesjährigen Tag der Ernährungswirtschaft Berlin-Brandenburg ein und würden uns freuen, Sie am 16. April 2010 zusammen mit zahlreichen Führungskräften und Vertretern von Unternehmen, Verbänden und der Wissenschaft in Paaren begrüßen zu können. Weitere Einzelheiten und Anmeldemöglichkeiten finden Sie im beigefügten Veranstaltungsflyer.
Mit freundlichen Grüßen

Ralf Christoffers Harald Wolf